Polizisten stehen neben Teilnehmern während der \“revolutionären 1. Mai Demonstration\“ in Hamburg. Bild: dpa/Marcus Brandt
- Ausschreitungen in Gelsenkirchen – Polizei reagiert mit Schlagstöcken
- Wohlwollendes Fazit: Tausende Menschen protestierten in Berlin und Hamburg
- Ausschreitungen am Tag der Arbeit erwartet – Die Ereignisse im Live-Ticker
- Mai-Demonstrationen aktuell – Sperrungen und Umleitungen in zahlreichen Städten
Am 1. Mai wurde traditionell nicht nur der Mai-Baum aufgestellt, sondern auch zahlreiche Straßensperrungen. Denn: Der sogenannte \“Tag der Arbeit\“ ist in Deutschland nicht nur ein Feiertag, sondern auch Anlass für eine Vielzahl von Demonstrationen. Erfahrungsgemäß kommt es dabei in der Regel zu heftigen Ausschreitungen. Leipzig, Berlin und Hamburg gelten traditionell als Brennpunkte. In diesem Jahr blieb es jedoch erschreckend ruhig.
+++ Demos am 1. Mai – Ereignisse im Live-Ticker +++
Alle Informationen und Hintergründe zu den Ereignissen am 1. Mai rund um die Proteste unter anderem in Leipzig, Hamburg, Chemnitz und Berlin lesen Sie hier!
+++Tausende bei linken Demonstrationen in Berlin und Hamburg+++
An den jährlichen Demonstrationen der linken und linksextremen Szene haben sich am Mai-Feiertag in Berlin und Hamburg nach Polizeiangaben insgesamt rund 20.000 Menschen beteiligt. Bis zum Abend blieb es – anders als in früheren Jahren – weitgehend friedlich.
In Berlin sprach die Polizei von 10.000 Teilnehmern bei der \“Revolutionären 1. Mai Demonstration\“ durch die Stadtteile Kreuzberg und Neukölln. Vereinzelt hätten Demonstranten Feuerwerkskörper auf Einsatzkräfte geworfen, einige Teilnehmer seien festgenommen worden, hieß es.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte in der RBB-\“Abendschau\“, das Einsatzkonzept der Polizei sei aufgegangen. Sie appellierte an alle, weiter friedlich zu demonstrieren.
Aufruf von linken und linksextremistischen Gruppen
In Hamburg schlossen sich mehr als 9.000 Menschen drei Demonstrationen linker und linksextremer Gruppen an – nach Polizeiangaben allein 6.000 bei einer des Bündnisses \“Wer hat, der gibt\“. An der \“Revolutionären 1. Mai-Demo\“ des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus beteiligten sich nach Polizeizählung rund 2.500 Menschen.
Den Auftakt hatte das anarchistische Bündnis \“Schwarz-Roter 1. Mai\“ mit laut Polizei 800 Demonstrantinnen und Demonstranten gemacht. Alle Demonstrationen verliefen friedlich, vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet.
Auch traditionelle DGB-Kundgebungen
Daneben gab es die traditionellen Mai-Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds, bei denen in Hamburg nach DGB-Angaben 9.000 und in Berlin 6.500 Teilnehmer gezählt wurden.
Einzelne Vorfälle wurden aus Nordrhein-Westfalen gemeldet. Dort kam es nach Polizeiangaben an einem ehemaligen Zechengelände in Dortmund zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer linken Gruppe und Personen aus dem AfD-Umfeld.
Am Rande einer rechten Demonstration in Gelsenkirchen setzte die Polizei nach eigenen Angaben Schlagstöcke ein, um ein Durchbrechen linker Aktivisten an Sperrstellen zu verhindern, wie eine Polizeisprecherin berichtete. 20 Personen wurden demnach kurzzeitig festgehalten. An beiden Orten in Nordrhein-Westfalen wurde jeweils ein Polizist leicht verletzt.
+++Grußwort von Ex-RAF-Terroristin bei Demonstration verlesen +++
Bei einer linken Demonstration zum 1. Mai hat eine vermummte Person in Berlin-Kreuzberg ein Grußwort der inhaftierten Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette verlesen. In ihrer Botschaft wetterte Klette gegen den Kapitalismus, dem \“viel Abgründiges\“ innewohne. So sprach sie von einem angeblichen \“Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung\“ durch Israel, das von der Bundesregierung mit Waffen unterstützt werde.
Klettes Anwalt hatte vor dem 1. Mai bestätigt, dass ein Grußwort von ihr in Berlin verlesen werden soll. In dem Text warf sie der Bundesregierung auch vor, den Krieg in der Ukraine mit Waffenlieferungen zu befeuern und eine Eskalation zu einem direkten Krieg Deutschlands gegen Russland zu riskieren. Dass die Ukraine sich eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands erwehrt, erwähnte Klette nicht.
+++ Streit zwischen AfD-Gruppe und Linken an Zeche Zollern eskaliert +++
An einem ehemaligen Zechengelände in Dortmund ist es nach Polizeiangaben zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer linken Gruppe und Personen aus dem AfD-Umfeld gekommen. Beamte schritten bei dem Konflikt am 1. Mai ein und trennten beide Seiten. Ein Polizist wurde den Angaben zufolge dabei leicht verletzt, blieb aber dienstfähig.
Laut Polizei hatten rund 50 Personen aus dem Umfeld der AfD am Vormittag das Gelände der ehemaligen Zeche Zollern besuchen wollen. Eine Gruppe von etwa 30 Personen aus dem linken Spektrum habe aber versucht, sie am Betreten zu hindern.
\“Zwischen beiden Gruppen kam es zu einer kurzen körperlichen Auseinandersetzung, bei der nach derzeitigen Erkenntnissen niemand verletzt wurde\“, berichtete die Polizei. Man sei dann schnell mit starken Kräften vor Ort gewesen und dazwischen gegangen. Insgesamt habe es Strafanzeigen gegen vier Beteiligte gegeben.
+++ Eskalation bei Neonazi-Demonstration in Gelsenkirchen +++
Während es in Berlin und Hamburg bis jetzt noch zu keinen größeren Ausschreitungen am 1. Mai gekommen ist, berichtet unter anderem die \“Bild\“-Zeitung nun von heftigen Krawallen in Gelsenkirchen. Videos im Netz zeigen, wie linke Gegendemonstranten bei einer geplanten Neonazi-Demonstration versuchen, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Polizei-Kräfte setzen Schlagstöcke ein, informiert die \“Bild\“. Es sei die Rede von einzelnen Personen, die leicht verletzt wurden. Mittlerweile habe sich die Situation wohl aber wieder beruhigt.
+++ Erstes Fazit der Polizei in Berlin: Walpurgisnacht weitestgehend friedlich +++
Die Walpurgisnacht ist in Berlin überraschend friedlich verlaufen. Das berichtet die Polizei unter anderem gegenüber der \“Bild\“-Zeitung. Bis zu 250 Menschen nahmen am gestrigen Abend bei einer Demonstration im Berliner Ortsteil Wedding teil. Zudem kam es zu weiteren Demonstrationen auch in Kreuzberg. Zu großen Ausschreitungen soll es jedoch nicht gekommen sein. Es seien zwar Pyros gezündet worden und einige Eier auf Polizisten sind geflogen, aber es gab alles in allem \“nichts, was aus dem Rahmen fällt\“, so ein Polizei-Sprecher.
+++ Queer-feministische Demo in Berlin vorzeitig beendet – Gegenstände auf Polizisten geworfen +++
Die queer-feministische Demonstration unter dem Motto: \“Take Back the Night\“ ist in Berlin am vergangenen Abend vorzeitig beendet worden. Das teilte die Polizei auf \“X\“ mit. Ein Polizeisprecher äußerte sich zudem gegenüber den Medien: Es seien vereinzelnd Gegenstände, darunter Eier und Plastikflaschen, auf Polizist:innen geworfen worden.
+++ 1. Mai-Proteste für bessere Arbeitsbedingungen – DGB ruft zur Versammlung in Chemnitz auf ++
– Zum Tag der Arbeit rufen die Gewerkschaften und andere Organisationen zu Hunderten Kundgebungen und Veranstaltungen in ganz Deutschland auf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will unter dem Motto \“Mach dich stark mit uns!\“ an die Beschäftigten appellieren, sich für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Auf einer zentralen Kundgebung in Chemnitz will die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sprechen.
Im Jahr 1890 wurde der 1. Mai als \“Kampftag der Arbeiterbewegung\“ begründet. Bis heute wird an dem Tag international Protest zum Ausdruck gebracht. In Deutschland ist der Tag der Arbeit gesetzlicher Feiertag.
1. Mai 2025 live – Demonstrationen in Berlin, Leipzig und Hamburg überschattet von Angst – Polizei rüstet auf
Der 1. Mai steht in diesem Jahr im Zeichen der Angst. Denn: allem voran die vergangenen \“Amokfahrten\“ gelten als Anlass, die Sicherheit bei den Mai-Demos in Berlin und Co. weiter zu verschärfen. \“Das Thema Zufahrtsschutz hat eine völlig neue Bedeutung bekommen\“, erklärt Polizeiführer Stephan Katte im Vorfeld der Mai-Demonstrationen gegenüber der \“BZ\“ . \“Solche Menschenmassen kann man – oft in eng bebauten Straßen – nicht mehr sich selbst überlassen. Wir werden aktives Crowdmanagement betreiben\“, so Katte im vorab, der offenbar weiß um die Gefahren, die bei den zahlreichen Demonstrationen in der Landeshauptstadt lauern.
Aber auch in Hamburg und Leipzig rechnet man im Vorfeld mit Ausschreitungen – und erhöht die Sicherheitsmaßnahmen aufs Äußerste.
Mai-Demonstrationen 2025 in Hamburg – zahlreiche Kundgebungen geplant
In Hamburg starten gleich drei große Gewerkschaften ihre Kundgebungen am 1. Mai – in Bergedorf, Harburg und an der Habichtstraße. Neben den eher als friedlich geltenden Gewerkschaftsprotesten ist es vor allem die linke Szene, die der Hamburger Polizei zu schaffen macht. \“Die Polizei rechnet mit kleineren Störaktionen, vereinzelten Böllerwürfen und Pyrotechnik\“, berichtet unter anderem der \“NDR\“ .
Demo-Termine am 1. Mai in Hamburg, Leipzig und Berlin – wann und wo finden sie statt?
- Am 1. Mai 2025 finden in Hamburg und Umgebung wieder die traditionellen DGB-Demonstrationen zum Tag der Arbeit statt. Die Veranstaltungen verteilen sich auf mehrere Standorte in der Hansestadt und dem Umland. Demonstrationen sind in Bargteheide, Bergedorf, Harburg sowie in der Hamburger Innenstadt geplant. Neben den offiziellen DGB-Veranstaltungen werden in Hamburg auch weitere Demonstrationen unter verschiedenen Mottos stattfinden. Im Anschluss an die Kundgebungen erwarten die Besucher an allen Veranstaltungsorten Maifeste mit vielfältigem Programm.
- In Bargteheide beginnt die Demonstration am Rathaus um 10 Uhr. Die anschließende Kundgebung findet um 11 Uhr auf dem Alten Markt statt.
- Zeitgleich startet in Bergedorf der Demonstrationszug am Lohbrügger Markt um 10 Uhr. Die Teilnehmer ziehen zum Rathauspark Bergedorf, wo um 11 Uhr die Kundgebung beginnt.
- In Harburg versammeln sich die Demonstranten um 10 Uhr am Harburger Rathausplatz. Die Kundgebung findet am selben Ort um 11 Uhr statt.
- Die zentrale DGB-Demonstration in Hamburg beginnt mit einem Auftakt um 10.30 Uhr an der U-Bahnstation Habichtstraße. Der Demonstrationszug setzt sich um 11 Uhr in Bewegung. Ziel ist der Bert-Kämpfer-Platz am Museum der Arbeit, wo um 12 Uhr die Hauptkundgebung stattfindet.
- Um 13:30 Uhr beginnt am U-Bahnhof Sierichstraße die \“Wer hat der gibt\“-Demo, die gegen 16 Uhr vor dem Atlantic Hotel enden soll.
- Am S-Bahnhof Hasselbrook startet um 15:45 Uhr eine Demonstration unter dem Motto \“Heraus zur Revolution\“. Bereits um 13 Uhr beginnt am U-Bahnhof Berliner Tor die \“Anarchische Demonstration Schwarz-Roter 1. Mai\“.
- Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Leipzig-Nordsachsen startet den 1. Mai mit einer Fahrraddemo unter dem Motto \“Strampeln für Solidarität\“. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Clara-Zetkin-Park nahe der Sachsenbrücke.
- Parallel dazu beginnt um 10.30 Uhr am Volkshaus in der Karl-Liebknecht-Straße die \“Maidemonstration\“ des DGB. Der Demonstrationszug führt über die Karl-Liebknecht-Straße, Wilhelm-Leuschner-Platz, Windmühlenstraße, Roßplatz und Augustusplatz bis zur Grimmaischen Straße mit Ziel Marktplatz.
- Um 12 Uhr startet auf dem Marktplatz die zentrale DGB-Kundgebung \“Mach dich stark mit uns!\“. Neben Reden gibt es ein Familienprogramm mit Kinderschminken, Hüpfburg und Livemusik.
- Um 14 Uhr startet am Richard-Wagner-Platz die Demonstration der Freien Arbeiter*innen-Union (FAU) unter dem Motto \“Den Betrieb selbst in die Hand nehmen! – Für Demokratie am Arbeitsplatz\“. Die Route führt entlang des Innenstadtrings über Willy-Brandt-Platz, Windmühlenstraße, Augustusplatz und Leuschnerplatz bis zum Marktplatz.
- Ab 15 Uhr findet vor dem Liebknecht-Haus in der Braustraße eine familienfreundliche Versammlung mit Straßenspielen und Hüpfburg statt. Zeitgleich ruft das \“Revolutionäre 1. Mai-Bündnis\“ zur Demonstration vom Südplatz aus auf. Die Route führt durch die Innenstadt bis zum Rabet in Leipzig-Ost, wo um 18 Uhr die Abschlussveranstaltung beginnt.
- Am 1. Mai, setzt sich das Demonstrationsgeschehen in Berlin fort. Am Vormittag zieht die traditionelle Demonstration der Gewerkschaften vom Strausberger Platz zum Roten Rathaus. Ab Mittag finden satirische Protestaktionen im Villenviertel Grunewald statt. Die Polizei rechnet hier mit bis zu 10.000 Teilnehmern.
- Der Höhepunkt wird für den Abend erwartet: Um 18 Uhr beginnt die traditionelle \“Revolutionäre 1. Mai Demonstration\“ von linken und linksextremistischen Gruppen in Kreuzberg. Als Hauptorganisatoren werden propalästinensische und israelfeindliche Initiativen genannt.
Proteste auch in Leipzig am Tag der Arbeit erwartet – Einsatzkräfte rechnen mit wenig Handlungsbedarf
Die Polizei in Leipzig hingegen erwartet überraschenderweise keine großen Ausschreitungen am Tag der Arbeit. Das berichtet unter anderem der \“mdr\“ . Ein Sprecher der Polizeidirektion erklärte gegenüber dem \“Mitteldeutschen Rundfunk\“:die Erfahrungen der vergangenen Jahre sprächen dafür, dass es keinen intensiven Handlungsbedarf geben werde.
Zwar sei Leipzig mit zahlreichen Demonstrationen der Demo-Hotspot in Sachsen , dennoch sei die Polizei offenbar vorbereitet. \“Dass es für uns als Polizei Probleme gibt, wo wir so intensiv handeln und ständig Kräfte verlegen müssen und dadurch noch weiter in die Abläufe der Leipzigerinnen und Leipziger eingreifen, die vielleicht den 1. Mai aufgrund des schönen Wetters als Feiertag nutzen – davon bin ich überzeugt, dass das nicht passieren wird\“, erklärt Polizei-Sprecher Olaf Hoppe gegenüber dem \“mdr\“.
1. Mai 2025 – Auch Chemnitz geht auf die Straße – Sachsen protestiert in zahlreichen Städten
Nicht nur Leipzig gilt als zentraler Punkt des Protestes. Allein in Sachsen haben 18 sächsische Städte Demonstrationen angemeldet laut deutschem Gewerkschaftsbund. Landesweit wird mit mehreren tausend Menschen gerechnet. Im Fokus der Proteste stehen Vorderrungen nach fairen Arbeitszeiten und gerechte Steuerpolitik. In Chemnitz soll unter dem Motto \“Mach dich stark mit uns\“ am 1. Mai auf die Straße gegangen werden.
Mai-Proteste sorgen für Verkehrschaos vielerorts – Hier sind Sperrungen vorprogrammiert
Die zahlreichen öffentlichen Kundgebungen gehen in der Regel regional mit einer Vielzahl an Straßensperrungen einher. Anwohner:innen werden gebeten, sich im Vorfeld über die städtischen Portale und regionale Verkehrsbetriebe über Straßensperrungen und Umleitungen zu informieren. Man müsse sich am 1. Mai auf Verkehrsbehinderungen einstellen und es werde gebeten, Fahrzeuge nicht entlang der Demonstrationsrouten abzustellen, da die Gefahr von Vandalismus besteht.
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MM New Media GmbH HR Team